Gewinne, Verluste und Hoffnungen
Reunions sind seit spätestens den 90-er Jahren an der Tagesordnung und bei vielen Bands wäre es wohl ehrlicher gewesen zu sagen, wir machen dann halt mal ne Pause und schauen, ob wir später mal wieder etwas zusammenmachen. Endgültig dagegen klang die Trennung der britischen Band DODGY. Die Band mit dem oft fröhlich druckvollen Britpop, mal mit melancholisch bedächtigen Liedern, die zu einer Zeit begannen zu musizieren, als der Begriff bestenfalls schwammig vorformuliert war, kam nie recht auf dem Kontinent an. Kein Wunder also, daß dieses Comeback hier als keines wahrgenommen wurde. 1993 erschien mit The Dodgy Album das Debut, 1996, als die damalige Britpopwelle gerade nur abebbten konnte, mit Free Peace Sweet das letzte Album in Urbesetzung. Die Trennung von Sänger Nigel Clark, der eine Solokariere startete, führte zu einer Umbesetzung, die eine logische musikalische Umorientierung brachte, mehr Blues, weniger Melodie. Daß sie in der Urbesetzung noch einmal spielen würden, war daher unwahrscheinlicher als bei all den sonstigen Reunions.