Fremde Götter
In der berühmten Ringparabel, die Nathan der Weise in Lessings gleichnamigem Theaterstück dem Saladin erzählt, geht es um einen König, der einen Ring mit einem Opalstein besitzt. Dieser Ring macht geneigt vor Gott und den Menschen. Da der König seine drei Söhne gleichermaßen liebt, lässt er zwei Duplikate anfertigen. Die Söhne erfahren davon erst nach seinem Tod und ziehen vor den Richter. Wer hat den echten Ring? Der Unparteiische, ebenfalls ein weiser Mann, sagt, sie möchten sich nur recht Mühe geben, zu lieben und geliebt zu werden; später, »tausend tausend Jahre später«, werde ein anderer entscheiden, wer den rechten Gott hinter sich gehabt habe.