Ein Soundtrack für Berlin
Nach drei erfolgreichen Alben mit seiner Band Seeed lädt Peter Fox zu einer kommentierten, musikalisch untermalten und teilweise sehr persönlichen Führung durch die Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland ein.
Nach drei erfolgreichen Alben mit seiner Band Seeed lädt Peter Fox zu einer kommentierten, musikalisch untermalten und teilweise sehr persönlichen Führung durch die Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland ein.
Ganz anders als die beiden Vorgänger Employment und Yours Truly, Angry Mob präsentiert sich das dritte Album der Kaiser Chiefs, Off with their heads. Instrumentation und Lyrics scheinen reifer und bedeutend variationsreicher als man dies bisher von den Herren aus Leeds gewohnt war. Dieses Verdienst mag nicht nur der eigentlichen Band als vielmehr den zahlreichen und namhaften Produzenten des neuen Albums geschuldet sein.
Mit dem Begriff Indie-Rock wird hierzulande gerne Musik beschrieben, die nicht den Sprung in die Charts schafft und nur von wenigen Menschen gehört wird. Oft handelt es sich dabei um Garagenrockbands, die kaum jemand kennt und die nur in kleinen Läden auftreten. Doch wie weit dieser Begriff gefächert ist, zeigt sich im Land des »dolce vita« und des guten Kaffees-
Ein Katalysator, so wird Peer Göbel im Bandinfo seiner Berliner Formation Le Mobilé beschrieben. Als Texter und Sänger hat er auch zwei Solo-CDs herausgebracht, moderiert den Internetpodcast undertube, hat die nun nicht mehr erscheinende Zeitschrift Soma mitgegründet und arbeitet als Journalist in Berlin. Wie das alles zusammenpaßt und was dahintersteht, hat er mit uns diskutiert.
Kunst und Kunstfertigkeit sind, wortfamiliär, eng verwandte Begriffe – und mitunter doch sehr verschieden. Dieser Unterschied ließe sich zum Beispiel daran erklären, daß es zwar von hoher Kunstfertigkeit zeugt, ein Lied der Vorlage gleich nachzuspielen, ihm keine aber eigene Note zu verpassen. Kunst dagegen wäre dann, ein Lied zu covern, indem ihm die Musizierenden neues Leben einhauchen. Wie wenig das im Interesse der Plattenbosse ist, haben uns in den letzten Jahren etliche Radiofetzen, die uns in den Kaufhäusern rund um den Globus belästigten, bewiesen. Wer aber Musik macht und dies aus einer eigenen Passion heraus, kommt nicht umhin, gerade auch wenn Kunstfertigkeit vorhanden ist, seine eigene Note mit einfließen zu lassen und somit dem Originalitätsanspruch gerecht zu werden. Für den Hörer ist dabei das Endergebnis wichtig, und nicht, ob dies vielleicht gar nicht Ziel der Coverversion war.
In der deutschen Musikszene ist es still geworden. Zwar sind die Bands der letzten Welle noch aktiv und wir erwarten die nächste Auflage von Juli, Wir sind Helden oder Tomte, aber wirklich Neues hat sich schon lange nicht mehr in die Herzen der Deutschen gesungen. Von den Medien völlig ignoriert, mußten wir statt dessen im letzten Jahr einen Verlust hinnehmen: Die Berliner Band Herr Nilsson hat sich aufgelöst. Auf ihrer Website findet man seit ein paar Monaten den Satz: »Weiter geht’s nur hier: www.myspace.com/herrnilssonpop«.
Fast hatten wir uns dran gewöhnt, und die jährlichen Meldungen würden uns nicht weiter berühren: Die Plattenindustrie steckt in der Krise. Allein der fortschreitende Abwärtstrend bei der EMI hat dieses Thema in den letzten Monaten wieder in die Schlagzeilen der Tageszeitungen gebracht. Die neue Firmenpolitik seit der Übernahme durch den Finanzinvestor Terra Firma tat ihr übriges und hatte für einige hier unter Vertrag stehende Künstler Konsequenzen: von Firmenwechsel bis zum Protest durch die Verzögerung der Veröffentlichung ihrer neuen Platten. Die Krise jener Firma, die Bands wie die Beatles, Queen oder Radiohead groß gemacht hat, verdeutlicht aber nur einen Teil des Problems. Auch weniger krisengeschüttelte Konzerne müssen sich weiter gegen den Verkaufseinbruch physischer Tonträger, der vor ca. zehn Jahren mit der Möglichkeit, CDs 1:1 zu vervielfältigen, begann und später durch mp3s verschärft wurde, wappnen. Geldverdienen mit CDs und LPs, so heißt es immer wieder: Das war gestern.
Wenn man versucht, die Entwicklung einer Band nachzuvollziehen, stellt man mitunter fest, dass sich Veränderungen des musikalischen Stils oft schleichend vollziehen und Brüche daher kaum wahrnehmbar sind. Erst der direkte Vergleich eines frühen mit einem späten Werk verdeutlicht, wie lang der Weg gewesen sein muss, der dazwischen liegt. – Einen langen Weg scheinen so gesehen auch die Bretonen Matmatah gegangen zu sein.
Vor zwei Jahren wiederholte sich das Phänomen in der Musiklandschaft, dass Bands, die eigentlich nicht für die Massen bestimmt schienen, unerwartet hoch in den Charts aufstiegen. Jene Bands, wie die Kaiser Chiefs, Franz Ferdinand, Bloc Party oder auch Maximo Park, deren Stil man mit dem Sammelbegriff ›Independent‹ zu beschreiben versucht, schafften es, gleichermaßen Presse und Publikum zu begeistern. Ihre Debüts strotzten von kraftvollen Arrangements sowie intelligenten Texten und verrieten ein großes Potential. Doch nach der anfänglichen Euphorie über diese Welle stellte sich die Frage nach möglichen Weiterentwicklungen. Was kann noch nach derart großartigen, ersten Platten folgen?
Zu sagen, die vor zehn Jahren gegründete Band Fink sei immer nur eine Durchgangsstation gewesen, wäre falsch. Schaut man sich die Listen der mitwirkenden Musiker auf den sechs zwischen 1997 und 2005 erschienen Alben genauer an, so herrschte trotz einiger Wechsel bis zu ihrer Auflösung im letzten Jahr Kontinuität.
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